Informationen zu Darmkrebs
WAS IST DARMKREBS?
Darmkrebs ist gegenwärtig in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Jedes Jahr werden rund 70.000 Neuerkrankungen gezählt, mit leicht steigender Tendenz. Bei Darmkrebs sind der Dickdarm (Kolon) und Mastdarm (Rektum) betroffen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter beträgt bei Männern 69 Jahre, bei Frauen 75 Jahre. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Erkrankungswahrscheinlichkeit deutlich zu. In den meisten Fällen entwickelt sich der Tumor über einen langen Zeitraum aus gutartigen Schleimhautveränderungen, sogenannten Polypen. Bisher nicht näher bekannte Umwelteinflüsse und genetische Faktoren führen zu Zellveränderungen, die schließlich in einer bösartigen Krebserkrankung münden.
Im Anfangsstadium ist der Tumor auf den Darm begrenzt. Wenn der Tumor wächst, steigt die Gefahr, dass sich die Krankheit durch Tochtergeschwülste (Metastasen) ausbreitet. Tochterzellen besiedeln zunächst die Lymphknoten in der Nähe des Darmes, bei fortschreitender Erkrankung können auch Metastasen in Leber oder Lunge entstehen.
RISIKOGRUPPEN
Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Entstehung von Darmkrebs wie beispielsweise die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sowie das Alter. Darüber hinaus besteht bei folgenden Personengruppen ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs:
- Patienten mit einer langjährigen chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie beispielsweise Colitis ulcerosa
- wenn in einer Familie Krebs überdurchschnittlich häufig auftritt oder bestimmte Erbgutveränderungen vorliegen, kann die Erkrankung auch schon im jüngeren Alter auftreten (HNPCC, Lynch-Syndrom)
- Patienten mit familiärer adenomatöser Polyposis (FAP)
- das Risiko für Darmkrebs ist auch erhöht bei Rauchern, bei regelmäßigem Alkoholkonsum, bei Diabetikern und Übergewichtigen, bei fettreicher und ballaststoffarmer Ernährung sowie bei häufigem Verzehr von „rotem“ Fleisch. Die Risikosteigerung kann derzeit noch nicht genau beziffert werden.
Für diese Risikogruppen gelten besondere Regeln, was die Früherkennungsuntersuchungen betrifft. Außerdem ist es in diesen Fällen oft sinnvoll, eine genetische Beratung in Anspruch zu nehmen, um das Risiko für nahe Verwandte, ebenfalls zu erkranken, abschätzen zu können.
VORSORGE
Die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken, nimmt ab dem 50. Lebensjahr deutlich zu. Aus diesem Grund sollte ab diesem Zeitpunkt die jährliche Testung auf Blut im Stuhl mit einer Austastung des Enddarmes durch den Hausarzt erfolgen. Vorsorgeuntersuchungen wie die Darmspiegelung (Koloskopie) im Alter zwischen 50 und 55 Jahren sind ebenfalls sehr wichtig, um die Krankheit früh zu erkennen und behandeln zu können. Denn Darmkrebs ist die einzige Krebsart, die durch richtige Vorsorge fast immer verhindert werden kann. Eine Darmspiegelung sollte bei unauffälligem Befund nach zehn Jahren wiederholt werden. Die Kosten hierfür werden von den gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des Vorsorgeprogrammes übernommen.
Zeichen, die auf Darmkrebs hindeuten können, sind vor allem Blut im Stuhl und Veränderungen der Stuhlganggewohnheiten. Wenn dies auftritt, sollte man unverzüglich den Hausarzt informieren, um die Ursache abzuklären. Da Krebs erst im Spätstadium Beschwerden verursacht, sollten sich alle, auch beschwerdefreie Patienten, im Rahmen der Krebsvorsorge untersuchen lassen. An die Vorsorgekoloskopie erinnern in der Regel Krankenkassen ihre Mitglieder. Unsere niedergelassenen Gastroenterologen führen die Untersuchungen durch. Wahlleistungspatienten können sich auch für eine Vorsorgekoloskopie im Kreiskrankenhaus Bergstraße entscheiden. Besteht ein besonderes Risiko für Darmkrebserkrankungen, ist es sinnvoll, schon früher und auch häufiger Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen.