Presse &… Presse 03.04.2020 Einklang von…

Einklang von Wort und Bild, der Patienten und Klinikmitarbeiter für einen Augenblick den Alltag vergessen lassen kann

Aktuelles und Pressemitteilungen | 03.04.2020

Frau mit großem Bild aus Leinwand in der Hand, darauf ist eine Rose zu sehen.
JOHANNA ARLT mit einem ihrer Werke, in denen Lyrik und Fotografie zusammenfinden, im Kreiskrankenhaus. Das Haus ist für Besucher in Folge der Corona-Pandemie geschlossen. Mit den Bildern lädt die Künstlerin Patienten und Mitarbeiter des Krankenhauses ein, in diesen schwierigen Zeiten aus dem Augenblick des Betrachtens Lichtblicke zu schöpfen. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße/Thomas J. Zelinger

Die besondere Ausstellung
Ausstellung „Sehnsucht nach Licht“ am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim bekommt in diesen Tagen, in denen das Haus für Besucher geschlossen ist, besondere Bedeutung als Kraftspender.

KREIS BERGSTRASSE | April 2020 | Es gibt Dinge, Ereignisse, Konstellationen, vielleicht ist es Zufall, vielleicht Fügung, die gerade in diesen Tagen, in denen die Corona-Pandemie das Land ausbremst und Menschen vor schwierige Situationen stellt, ein Glücksfall sind. Das gilt im Großen wie im Kleinen. Dazu mag gehören, dass jetzt am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim die Künstlerin Johanna Arlt einige ihrer Bilder zeigt, Fotografien mit Worten, mit Textpassagen. Beides wirkt schon für sich allein, hier aber finden Bild und Wort zu einem wunderbaren Gleichklang, der dem Betrachter Ruhe und innere Balance geben kann. Betitelt ist die Ausstellung „Sehnsucht nach Licht“.

Eigentlich war die Werkschau als Ausstellung gedacht, bei der Johanna Arlt, die im mittelhessischen Karben daheim ist, einer breiten Öffentlichkeit ihre Bilder nahebringt. Nun aber, da keine Besucher aufgrund der Vorkehrung zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern vor dem Corona-Virus das Krankenhaus betreten dürfen, hat die Schau einen ganz besonderen Charakter als Kraftspender für die Seele bekommen. Sie ist an die, die im Krankenhaus sind, eben Patienten und Mitarbeiter, eine Einladung zum Innehalten, zum Verweilen im Augenblick des Betrachtens und so Gedanken und Sorgen des Moments zumindest kurzzeitig außenvor zu lassen.

Es sind oft Blüten, großformatig, farbintensiv, die Johanna Arlt als Motiv auf Fotoleinwand wählt, oder das Meer, Küstenstrich aus dem Norden, die sie im Bild festhält. Schon allein die Fotos strahlen Ruhe aus, die Worte verstärken diese Ruhe und bergen die Kraft des leisen Nachhalls.  Gerade das will Johanna Arlt: „Ich möchte den Menschen ansprechen und ihm Impulse geben“, sagt sie. Freude will sie machen. Mit ihren Bildern spricht sie aus ihrem Herzen und, so lassen sich Reaktionen von Betrachtern wiedergeben, sie erreicht Herzen. Die Künstlerin, im Christlichen verwurzelt und auch eng mit dem Jüdischen verbunden,  sagt über die Inspiration zu ihrem Kunstschaffen: „Wenn wir uns an das göttliche Licht in uns erinnern, kann es sich ausbreiten auch zum anderen hin und wir gehen anders und mit neuer Kraft mit den Sorgen unseres Alltags um.“ Eine Botschaft, die in Wochen wie diesen, an Aktualität gewonnen haben mag, die Johanna Arlt aber schon zuvor wichtig war, da sie bei vielen Menschen in Zeiten der Umwälzungen Unsicherheit und Hilflosigkeit ausmacht.

Die Einladung zum Innehalten mag bei jeder Ausstellung am Kreiskrankenhaus, wie es sie seit Jahren gibt, tragende Idee sein. Vielleicht aber war sie noch nie so wichtig wie diesmal. Es sollte wohl so sein, dass Johanna Arlt vor einiger Zeit Kontakt zur Kreisklinik fand und ihre Werke gerade jetzt dort präsentiert werden. Früher war sie Lehrerin, an einer Grundschule hat sie unterrichtet. Das war bis vor drei Jahren. Heute ist sie 66 Jahre alt, und über das Kunstschaffen, das Arbeiten mit Lyrik und Fotografie, sagt sie: „Das ist meine Berufung“. Der Anfang liegt dabei in der Lyrik. Im Jahr 1997 hat sie zum Schreiben als Kunstform gefunden, zwei Jahre später folgte der erste Gedichtband, und irgendwann kam die Farbe hinzu, das Miteinander von Text und Bild bestimmt seitdem ihr Tun. Es sei, sagt sie, das Licht und die Liebe, die den Menschen ausmachten, ein Verständnis, dass sich in ihren Arbeiten spiegelt. 

Dass die Ausstellung am Kreiskrankenhaus bis zum 17. April andauert, ist gesetzt. Eine Verlängerung, vielleicht bis in die Zeit, in der das Haus wieder für jedermann zugänglich ist, ist nicht möglich. Denn die Bilder sind gefragt. Im Anschluss an Heppenheim werden sie in Geisenheim zu sehen sein. Dort bekommen die Werke vorübergehend einen Platz im „Rheingauer Dom“, der katholischen Kirche Heilig-Kreuz. Und auch dort, das lässt sich sagen, werden sie in schwieriger Zeit Menschen einen Lichtblick geben.

DAS KREISKRANKENHAUS BERGSTRASSE IM INTERNET

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