Chefarzt der Radiologie ist ESTI-Präsident
11.07.2022
Mit der Amtsübergabe an Prof. Dr. Jürgen Biederer im Juni in Oxford ist die ESTI-Präsidentschaft nun für ein Jahr am KKB in Heppenheim. „Wir gratulieren unserem Chefarzt herzlich zur Präsidentschaft “, beglückwünscht die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses, Lina Bartruff, Prof. Dr. Jürgen Biederer. „Diese Auszeichnung zeigt einmal mehr, welche hohe medizinische Kompetenz am Kreiskrankenhaus vorherrscht sowie die große fachliche wie wissenschaftliche Expertise unserer Ärzteschaft auf internationaler Ebene."
Die „European Society of Thoracic Imaging” vernetzt Radiologen und Radiologinnen aus ganz Europa und weltweit, die sich speziell mit der Radiologie des Thorax und der Lunge beschäftigen. Eine der Kernaufgaben ist die Organisation des jährlichen Kongresses, der immer im Heimatland des jeweiligen Präsidenten ausgerichtet wird, und fachliche Standards sowie neueste Entwicklungen gleichermaßen vermittelt. „Wichtig sind vor allem Kommunikation und persönlicher Austausch, sowie eine kontinuierliche Diskussion und Bewertung neuer Entwicklungen und Methoden für den bestmöglichen Einsatz in unserer klinischen Arbeit an den Patienten. Das Gebiet entwickelt sich rasch, im Falle der COVID-19 Pandemie teilweise auch unübersichtlich schnell, und wir möchten das fachlich begleiten, sortieren, aus Expertensicht konstruktiv bewerten und in die Aus- und Fortbildungen einfließen lassen“, so Professor Biederer.
Jenseits des Jahreskongresses ist die ESTI daher vom lebhaften Austausch zur Bewertung neuer Entwicklungen und Empfehlungen gekennzeichnet – auch im engen Austausch mit der Industrie, um bei wertvollen technischen Innovationen den Weg in den klinischen Einsatz zu begleiten. Als Beispiele sind die HRCT und später Multislice-CT der Lunge zu nennen oder auch computergestützte Diagnoseverfahren (CAD) und ihre Weiterentwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).
„In den fachlichen Diskussionen spiegelt sich auch die Vielfalt wider, die die Mitglieder aus den unterschiedlichsten europäischen Ländern mitbringen. Unterschiede bestehen in der klinischen Erfahrung, aber auch in den Gesundheitssystemen, so dass unsere Empfehlungen immer von dem abweichen und über das hinausreichen, was eine einzelne nationale Fachgesellschaft in ihrem „Biotop“ entwickeln würde“, erläutert der Chefarzt der Radiologie.
Die Idee einer eigenen Fachgesellschaft geht zurück auf eine Gruppe europäischer Thoraxradiologen, die 1992 in Grenoble den Bedarf an einem eigenen Forum für den fachlichen und wissenschaftlichen Austausch zu den neuen Entwicklungen in ihrem Fachbereich entdeckten. 1993 wurde die ESTI schließlich mit Robert Dondelinger als erstem Präsidenten in Luxemburg gegründet.
Während ihres fast 30-jährigen Bestehens hat sich die ESTI zum wichtigsten europäischen Forum für den fachlichen und wissenschaftlichen Austausch auf dem Gebiet der Thoraxradiologie entwickelt.
Als ständiger Vertreter des Ärztlichen Direktors des UKHD, bringt die Präsidentschaft von Prof. Dr. Biederer neuste wissenschaftliche Bewertungen auch an das Universitätsklinikum Heidelberg, zu dem das KKB gehört. Forschungserkenntnis und Lehrinhalte die Radiologie betreffend fließen somit auch in die Fachabteilung der Radiologie am UKHD mit ein. Eine gute Gelegenheit des Austausches wird es beim nächste Jahresmeeting geben, wenn traditionell im Gastland des Präsidenten der Jahreskongress der ETSI in Deutschland ausgetragen wird. In 2023 als Joint Meeting zusammen mit der ESCR (European Society of Cardiac Radiology) und zugleich als 30. Geburtstag der ESTI im Herbst kommenden Jahres in Berlin
Anlässlich seiner Präsidentschaft freute sich Professor Dr. Biederer, wenn sich viele seiner Kolleginnen und Kollegen der ESTI anschließen würden, da für Mitglieder der Deutschen Röntgengesellschaft ein deutlich reduzierter Mitgliedsbeitrag gelte.
Informationen zur ESTI: https://www.myesti.org/information/