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„Die gute Nachricht ist: Sie haben es selbst in der Hand!“

Aktuelles und Pressemitteilungen | 13.11.2024

Viele Betroffene bemerken Krankheit nicht

„Ich habe viel getrunken letzten Sommer, aber es war ja auch warm.“ Solche Aussagen hört Dr. Seitz, Chefarzt der Gastroenterologie am KKH Bergstraße, in seiner Sprechstunde häufig. „Dabei ist großer Durst nur eines der Symptome von Diabetes“, weiß der Experte. „Typische Anzeichen können auch Heißhunger, Aggressivität oder Sehstörungen sein“, so Seitz. Viele würden dabei zunächst gar nicht an Diabetes denken. Diabetes könne auch vollkommen symptomlos auftreten.

Jedes Jahr werden in Deutschland 450.000 Menschen erstmalig mit Diabetes-Typ-2 diagnostiziert. Zwei Millionen Menschen wissen bis heute nichts von ihrer Erkrankung. (Quelle: Diabinfo) 

Diabetes-Typ-2, auch „Altersdiabetes“ genannt, entstehe dabei aber nicht auf Grund des Alters. „Die Ursachen liegen meist in der Genetik oder dem Lebensstil“, klärt der Mediziner auf. „Wer täglich auf dem Sofa liegt und Chips isst, bekommt meist irgendwann die Rechnung,“ führt er aus. Die Krankheit könne Folgeschäden an den Nieren oder den Augen verursachen, oder auch zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. 

„Sie wollen nicht erblinden oder auf Dialyse angewiesen sein, glauben Sie mir“, berichtet der Experte aus über 30 Jahren Berufserfahrung. 

Das Zeitalter des Selbst-Management

„Die gute Nachricht ist: Sie haben es selbst in der Hand“, verkündet er. „Wir leben heutzutage – auch im Hinblick auf Diabetes – im Zeitalter des Selbst-Managements, nicht der Verbote. Sie können vieles trotz Diabetes essen. Wichtig ist, wie Sie reagieren,“ erklärt der Arzt. 

Diabetiker des Typs-1 machen es vor“, sagt Seitz und zeigt ein Foto von Tennisspieler Alexander Zverev, der sich während eines Matches Insulin spritzt. „Was viele nicht wissen: Alexander Zverev ist nicht nur die Nummer zwei der Weltrangliste, er ist auch Diabetiker“, so Seitz. „Sie können heutzutage Diabetiker und gleichzeitig Spitzensportler sein. Es kommt alles darauf an, wie gut Sie sich selbst kennen und ihr Diabetes managen“, sagt der Experte. Den jungen Menschen, die mit Diabetes-Typ-1 aufwüchsen, fiele dies meist leichter. Später im Leben sei es schwerer, seine Gewohnheiten anzupassen, aber machbar. Die richtige Strategie sei gefragt.

Bewegung. Bewegung. Bewegung.

Dabei seien die kleinen Dinge – wie so häufig – die wirklich großen: „Morgens das Fahrrad zur Arbeit nehmen, anstatt dem Auto.  Tagsüber die Treppe, anstatt den Aufzug. Abends Spazierengehen, anstatt auf dem Sofa zu sitzen“, zählt der Experte Beispiele auf. Niemand müsse Leistungssport betreiben oder Muskeln wie Arnold Schwarzenegger haben. „Es geht darum, beweglich und aktiv zu bleiben“, sagt Seitz. 

Soziale Zwänge könnten dabei helfen. „Wenn wegen Ihnen die Tanzformation nicht zu Stande kommt, überlegen Sie sich zweimal, ob Sie absagen – und das ist gut“, sagt der Diabetes-Experte. „Am besten Sie machen Sport in einer Gruppe oder verschreiben sich selber das Rezept Hund“, fügt er an, „dann müssen Sie sich dreimal am Tag bewegen, ob Sie Lust haben, oder nicht.“ 

Viele Fragen. Viele Antworten.

Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete Dr. Uwe Seitz gemeinsam mit Andreas Kolb, Diabetesberater am Kreiskrankenhaus in Heppenheim, allgemeine als auch individuelle Fragen des Publikums vor Ort. 

Für weitere Fragen zu dem Thema bieten die beiden Experten am kommenden Freitag, den 15.11.2024, von 15-16 Uhr, eine kostenfreie Telefonsprechstunde unter der Nummer: 06252 - 701207 an.

(Hinweis: Wir bitten um Verständnis, sollten bei großem Anruferaufkommen nicht alle Fragen beantwortet werden können.) 

Der letzte Vortrag in diesem Jahr 

Dienstag, den 26. November 2024, findet der nächste und für das Jahr 2024 letzte Vortrag der Veranstaltungsreihe „Gesundheitsforum Bergstraße“ im Marstall in Heppenheim statt. Dr. Christian Langer, Leiter der Rhythmologie am KKH und Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, wird zum Thema „Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern“ referieren. Ein Informationsstand der Deutschen Herzstiftung wird zudem vor Ort sein. 

Alle Interessierten sind willkommen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Pressekontakt Kreiskrankenhaus Bergstraße
Cathrin Müller
Telefon: 06252-701656

Mobil: 0172-6900369
E-Mail: cathrin.mueller(at)kkh-bergstrasse.de
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