Presse &… Presse 19.11.2020 Brustkrebs –…

Brustkrebs – Früherkennung und bestmögliche Versorgung zählen

Aktuelles und Pressemitteilungen | 19.11.2020

GENAUER BLICK von Dr. Anja Herbert (rechts), Oberärztin in der Gynäkologie am Kreiskrankenhaus in Heppenheim und dem angegliederten Brustzentrum Bergstraße: Bei Vorsorge und Therapie von Brustkrebspatientinnen haben die Spezialisten des Zentrums jede kleinste Veränderung in der Brust im Blick. Hinweis: Die Aufnahme entstand vor der Corona-Pandemie. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße
WERBEN FÜR VORSORGE. Im Kampf gegen Brustkrebs spielen Vorsorgeuntersuchungen, durch eigene Kontrolle von Frauen, Frauenärzte und das Mammographie-Screening-Programm eine große Rolle. Die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim und Leiterin des dort angesiedelten zertifizierten Brustzentrums Bergstraße, Dr. Cordula Müller (rechts), und die Psychoonkologin des Zentrums, Dr. Tonja Deister, machen immer wieder auf die Vorsorgemöglichkeiten aufmerksam. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto größer die Heilungschancen. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße

70.000 Brustkrebserkrankungen im Jahr in Deutschland // Appell zur Teilnahme an Vorsorge und Mammographie-Screening // Zertifiziertes Brustzentrum Bergstraße am Kreiskrankenhaus Bergstraße steht für Medizin auf höchstem Niveau und ganzheitliche Betrachtung // Eine junge Betroffene berichtet

KREIS BERGSTRASSE | November 2020 | Diagnose Brustkrebs. Ein Schock für Betroffene und Angehörige. Dank der Fortschritte in der Medizin sind heute allerdings Therapien möglich, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Zugleich hat die Früherkennung einen deutlichen Schub erlebt. Eine Entwicklung, die Mut macht. Auch das sind Botschaften, die im Herbst, in dem traditionell der Brustkrebsmonat im Kalender steht, ausgesendet werden. Es sind Menschen wie Dr. Cordula Müller, die bewusst und sensibel das Augenmerk auf die Entwicklung der Brustkrebsmedizin lenken. Die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße und ihr Team möchten Frauen Mut machen, zur Früherkennung zu gehen, und sie möchte das Wissen um Behandlungsmöglichkeiten in den Fokus rücken.

Bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen kommt Einrichtungen wie dem von Dr. Müller geleiteten Brustzentrum Bergstraße am Kreiskrankenhaus in Heppenheim besondere Bedeutung zu. Das Arbeiten in dem Zentrum ist interdisziplinär angelegt, unterschiedlichste Expertise ist im Sinne einer optimalen Behandlung gebündelt, in einem engmaschigen Netzwerk finden interne und externe Experten zusammen. Es ist nicht zuletzt die Tumorkonferenz, in der sich regelmäßig Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen austauschen, um jeden einzelnen Fall intensiv zu beraten und die individuell bestmögliche Behandlung zu besprechen. Eingebunden ist hier auch das Universitätsklinikum Heidelberg, unter dessen Dach das Kreiskrankenhaus arbeitet. Diagnostik und Therapie orientieren sich im Brustzentrum an nationalen und internationalen Standards, für die Qualitätssicherung von Behandlung und begleitenden Maßnahmen und Angeboten steht die Zertifizierung nach Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS).

Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Zugleich kommt von dort aber auch der Hinweis, dass beim rechtzeitigen Erkennen die meisten Erkrankungen heilbar seien. Entsprechend appellieren Experten, die Möglichkeit der Früherkennung zu nutzen. Die Diagnose Brustkrebs wird rund 70.000 Mal jährlich gestellt. Eine Zahl, hinter der Menschen stehen. So wie eine 37-Jährige, die am Brustzentrum in Heppenheim behandelt wurde und offen über ihre Erkrankung spricht, weil sie die Bemühungen von Dr. Müller und deren Team um Transparenz und Sensibilität beim Thema unterstützen möchte. Anfangs, sagt sie, seien es Schmerzen gewesen, die sie in der Brust beim Liegen verspürte. Das war am zweiten Weihnachtsfeiertag des Vorjahres. Nach dem Jahreswechsel sind die Schmerzen heftiger geworden, ein seltenes Symptom bei Brustkrebs. Die Patientin wurde beim Frauenarzt vorstellig, abtasten der Brust und Ultraschalluntersuchungen brachten kein eindeutiges Ergebnis. Ebenso eine Mammographie. Eine Biopsie ließ eine Fibrose vermuten, was an dieser Stelle erstmal nicht weiter schlimm sein muss.

Doch der Frauenarzt blieb hartnäckig, wollte weitere Untersuchungen, zumal der Schmerz bei der Patientin zunahm. Es folgte die Überweisung in ein Brustzentrum. Die Frau, die in Gernsheim lebt, entschied sich für das Zentrum in Heppenheim, da sie bei einer früheren Behandlung einer anderen Erkrankung am Bergsträßer Kreiskrankenhaus gute Erfahrungen gemacht hatte. Heute sieht sie sich in ihrer Entscheidung bestätigt. Und dabei spricht sie nicht nur von der medizinischen Arbeit, sondern auch von der menschlichen Begleitung. Es ist der enge Schulterschluss von Medizinern, Fachpflegekräfte, Psychoonkologin, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und weiteren Spezialisten, der das Konzept einer ganzheitlichen Versorgung im Brustzentrum bestimmt. Die Gernsheimerin spricht auch vom Zeitnehmen, vom einfühlsamen Zuhören ihrer behandelnden Ärztin, Oberärztin Dr. Anja Herbert. Hinzu kommt der gut funktionierende Austausch des Brustzentrums mit einer hämatologisch-onkologischen Schwerpunktpraxis Dr. Tanja Lahaye in Heppenheim, in der die Frau vor der Operation ihre Chemotherapie erhielt.

Ein in der Brust sehr selten vorkommender aggressiver Krebs wurde bei ihr diagnostiziert: ein Plattenepithelkarzinom. Gewöhnlich tritt dies eher bei Haut- oder Schleimhautkrebs auf, wie sie inzwischen weiß. Eine Reihe weiterer Untersuchungen waren angeraten, um auszuschließen, dass der Krebs sich Wege im Körper jenseits der Brust gebahnt hatte. Es folgten 16 Zyklen der Chemotherapie, dann die Operation am Kreiskrankenhaus. Der Tumor, der sich bis durch die Chemotherapie deutlich verkleinert aber nicht gänzlich zurückentwickelt hatte, konnte entfernt werden, ebenso mussten mehrere Lymphknoten entnommen werden. Ein Test hatte gezeigt, dass die Patientin das BRCA1-Gen in sich trägt, das für das Entstehen von Brustkrebs mitverantwortlich gemacht wird. Entsprechend wurde bei der Operation nicht nur der Tumor, sondern vorsorglich auch zusätzliches Gewebe entfernt. Ebenfalls zur Sicherheit folgten auf den Eingriff weitere Chemotherapie-Zyklen, diesmal mit Tabletten.

In Summe sind es viele medizinische und menschliche Komponenten, die im Brustzentrum und in der Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern zusammengebracht werden. Ein durchgängig bestmögliches Versorgungskonzept auf kurzen Wegen wird so möglich. Nicht minder entscheidend ist aber auch die Vorsorge, in Eigeninitiative, durch den Frauenarzt und durch das Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, das flächendeckend angeboten wird.

Zahlen belegen den Therapieerfolg

Das Brustzentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße hat seinen Betrieb im Jahr 2007 aufgenommen. Somit liegen inzwischen wissenschaftlich belastbare langfristige Daten über die Arbeit der Einrichtung vor. Diese sprechen eine deutliche Sprache: 85 Prozent der in dem Kompetenzzentrum behandelten Frauen sind auch nach zehn Jahren krankheitsfrei. Eine Heilungsquote, die deutlich über der von nicht spezialisierten Therapieeinrichtungen liegt.

Schon ein Jahr nach der Gründung wurde das Brustzentrum erstmals zertifiziert, jährlich überprüfen seitdem Experten der Deutschen Krebsgesellschaft die Qualität im Rahmen einer Rezertifizierung und bestätigen das Zertifikat. Aufgebaut wurde die Einrichtung von Dr. Ursula Hurst, bis zu Beginn dieses Jahres Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe an dem zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Kreiskrankenhaus in Heppenheim. Ihre Nachfolgerin, Dr. Cordula Müller, setzt die Arbeit des Brustzentrums fort, baut auf das dort Erreichte auf und stellt die Weichen für die Weiterentwicklung, dabei orientiert sich die Arbeit der Einrichtung an den jeweils neuesten internationalen Erkenntnissen der Krebsmedizin.     

DAS KREISKRANKENHAUS BERGSTRASSE IM INTERNET
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