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Organspende – das Thema braucht Öffentlichkeit

Aktuelles und Pressemitteilungen | 23.07.2024

Organspende – das Thema braucht Öffentlichkeit

Foto Thomas J. Zelinger: Ein Gruppenbild zur Erinnerung, die Radfahrergruppe „Radtour pro Organspende“ und viele, die in Heppenheim bei deren Zwischenstopp zusammengekommen waren.

Kreis Bergstraße | Juli 2024. Sie radelten für ein Anliegen, das für sie sehr persönlich ist, zugleich aber hat es große Bedeutung für jeden Einzelnen. Thema Organspende. In Heppenheim machte dieser Tage eine Gruppe von rund vierzig Radfahrern Station, deren Anliegen es ist, das Bewusstsein in der breiten Öffentlichkeit zu fördern, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen. Die sportlichen Radler, Frauen und Männer, unterschiedliche Generationen, sind Empfänger von Spenderorganen. Sie wollten danke sagen, Spendern, aber auch den vielen, die bei Organspenden im Hintergrund oder ganz vorne helfen. „Radtour pro Organspende“ war die Reise betitelt. An der Bergstraße ist der Be-such der Gruppe im Kreiskrankenhaus Bergstraße zugleich Anlass für den Kreis gewesen, der Klinik im Südwesten Heppenheims eine Organspendeausweistafel zu übergeben.


Die Plexiglastafel soll ihren Platz gut sichtbar und gut zugänglich im Eingangsbereich des Hauses fin-den und Organspendeausweise für jedermann zum kostenfreien Mitnehmen parat haben. Die kleinen beige-orange-blaufarbenen Karten sind ganz persönlich und individuell auszufüllen. Sie geben Auskunft, ob jemand nach seinem Tod Organe spendet und welche. Ein gänzlich freiwilliges Tun. Übergeben wurde die Tafel von der Beauftragten des Kreises für Gesundheitsprävention, Reinhild Zolg. Mit dabei auch deren Teamkollegin Nadja Niestroj. Bei der Übergabe wurde betont, dass es dem Team darum geht, über das Thema Organspende, die Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen zu informieren. Das Ziel: Die persönliche Meinungsbildung soll gefördert werden. Ein Appell, dem sich Vertreter der Radsportler und des Kreiskrankenhauses anschlossen.


Selbstredend ist es jedem Einzelnen belassen, ob er sich am Ende seines Meinungsfindungsprozesses für oder gegen die Organspende entscheidet. Darüber, dass die Organspende lebensrettende Chan-cen für Schwerkranke birgt, herrschte in der Runde der Tourteilnehmenden und -organisatoren, der Präventionsexperten des Kreises und natürlich auch der Mediziner des Kreiskrankenhauses große Einigkeit. Dies unterstrichen auch der Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin an der Kreisklinik, Dr. Christoph Peter, und der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Professor Dr. Phillip Knebel durch persönliche Anwesenheit und die Entgegennahme der Organspendeausweistafel. Ebenso in der Runde mit dabei: der Transplantationsbeauftragte des Kreiskrankenhauses Michael Kratz.


Der Leitende Oberarzt der Anästhesie und Intensivmedizin Kratz erinnerte daran, dass derzeit in der Bundesrepublik Deutschland rund 8.400 Menschen darauf warten, ein Spenderorgan zu bekommen. Die Zahl der Spender ist dagegen bekanntermaßen deutlich geringer. Was bleibt, ist die Hoffnung, hier zu einem Aufwärtstrend zu finden. Hierbei hat Kratz auch strukturelle Probleme im Blick. Den Radfah-rern zollte Kratz großen Respekt, er betonte: „Ihre persönlichen Wege sind kraftvolle Erinnerungen daran, wie lebensverändernd und lebensrettend Organspenden sein können.“ Wer die Frauen und Männer erlebt hat, mit ihnen gesprochen hat, verstand bestens, was Kratz mit diesen Worten sagte. Denn es gilt, was der Krankenhausarzt hinzufügte: „Eine Transplantation ist für viele Menschen die Chance auf ein zweites Leben über lange Zeit und mit guter Lebensqualität.“


Kratz betonte im Weiteren das große Engagement von Ärztinnen und Ärzten sowie Fachpflegekräften bei der Organspende. Und auch er unterstrich die Wichtigkeit jedes Spenders und damit als Voraus-setzung der Wille eines jeden einzelnen in der Gesellschaft, sich Gedanken über die eigene Spenden-bereitschaft zu machen und diese zu dokumentieren. Denn eines ist unumstößlich: Es bedarf, so der Facharzt, in der Bevölkerung der Zustimmung zur Organspende. Ist der Wille eines möglichen Spen-ders nämlich nicht bekannt, kann bei dessen Tod die Situation der Entscheidung für Angehörige äu-ßerst schwierig werden. Entsprechende Bedeutung haben Organspendeausweise und das neu ge-schaffene Organspenderegister, um hier Klarheit zu schaffen.


Die Radfahrer machten sich sodann von Heppenheim aus weiter auf ihren Weg. In Heilbronn war die Gruppe gestartet, über Tage hinweg ging es durch weite Teile Deutschlands mit dem Ziel Erfurt, immer wieder mit Stationen an Kliniken. Das Ende der Radreise war fest terminiert. Das Werben um das öffentliche Bewusstsein beim Thema Organspende wird aber weiter anhalten. Ganz im Sinne dessen, was der Mediziner Kratz den Radlern mit auf den Weg gab: „Tragen Sie ihre Geschichte weiter, um zu informieren und Zuversicht zu schenken.“

Umfassende Informationen zum Thema Organspende gibt es
im Internet bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation:
www.dso.de