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Wechsel in der katholischen Krankenhausseelsorge

27.07.2022

Dr. theol. Dipl. Psych. Bernhard Deister übergibt nach 22 Jahren am Kreiskrankenhaus Bergstraße sein Amt der katholischen Seelsorge an Pfarrer Johannes Stauder.
In einem Gottesdienst in der Kirche „Erscheinung des Herren“ in Heppenheim wurde Dr. Bernhard Deister (1.v.l.) von Pfarrer Thomas Meurer (2. v. r.) und Barbara Wolf (1.v.r.) vom Bischöflichen Ordinariat aus Mainz verabschiedet. Zugleich wurde sein Nachfolger, Pfarrer Johannes Stauder (Mitte), als katholischer Krankenhausseelsorger am KKB begrüßt. Auch die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses, Lina Bartruff (2.v.l.), bedankte sich bei beiden katholischen Seelsorgern für deren Engagement.

Zum August dieses Jahres übernimmt der katholische Pfarrer, Johannes Stauder, die katholische Seelsorge am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim. Gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Steffi Beckmann bildet er fortan die Seelsorge im Haus. In einem gemeinsamen Gottesdienst verabschiedete sich der langjährige katholische Seelsorger, Dr. Bernhard Deister, und begrüßte sogleich seinen Nachfolger. Er komme in ein Team und ein Haus, das die Arbeit der Seelsorge sehr schätze und stets unterstütze. „Die Anerkennung der Mitarbeitenden gegenüber der Seelsorge werde ich in guter Erinnerung behalten, ebenso wie das Engagement für die Menschen und den Zusammenhalt untereinander “, betonte Herr Deister, der die Leitung des Instituts für Spiritualität im Bistum Mainz übernehmen wird. Im Gottesdienst blickt er auf seine 22 Jahre im Kreiskrankenhaus zurück, wobei ihm in besonderer Weise der Aufbau des Ethikkomitees in 2004 und die Einrichtung eines Grabfeldes für Sternenkinder am Heppenheimer Friedhof in 2009 in Erinnerung bleiben. Es sei die Kultur des Kreiskrankenhauses aber auch des Kreis Bergstraße, dass Ideen stets mit Engagement und Pragmatismus angegangen und verfolgt würden, lobt der Pastoralreferent rückblickend. 

Worte der Dankbarkeit fand auch der Heppenheimer Pfarrer Thomas Meurer, der den Gottesdienst hielt. „Die Zusammenarbeit mit Herrn Deister war immer geprägt von einem motivierenden und engagierten Geist. So sehr ich seinen Weggang aus Heppenheim bedauere, so sehr freue ich mich für ihn auf seine neue Herausforderung in Mainz und bin zugleich glücklich mit Pfarrer Stauder einen würdigen Nachfolger an unsere Seite zu wissen, der die Seelsorge und die Arbeit mit der örtlichen Gemeinde aus seiner Zeit als Gemeindepfarrer kennt.“

Mit Johannes Stauder kommt nun ein katholischer Pfarrer, der die Krankenhausseelsorge als einen roten Faden in seinem Leben beschreibt. Schon während seines Studiums der Theologie und Philosophie an den Universitäten in Mainz und Innsbruck war er als Seelsorger tätig und auch als Pfarrer in verschiedenen Gemeinden hatten die Hausbesuche stets einen hohen Stellenwert. „Gemeinsam mit den Patienten begebe ich mich immer wieder auf Spurensuche, Gott zu finden und erfahrbar zu machen“, beschreibt Pfarrer Stauder sein Verständnis von Seelsorge. „Dabei ist es mir wichtig, aktiv auf die Menschen zuzugehen und Angebote zu machen. Seelsorge ist kein Warten, sondern ein sich Hinwenden.“

Diesem Gedanken schloss sich auch Babara Wolf vom Bischöflichen Ordinariat in Mainz an, die gemeinsam mit Pfarrer Meurer die Verabschiedung und die Einführung gestaltete: „Gerade in Zeiten von Krankheit und Schmerz ist es gut, wenn jemand einfach anwesend ist, ohne Bitten und ohne Gegenleistungen. Ich durfte Pfarrer Stauder als einen Seelsorger erleben der schwierigen Situationen nicht aus dem Weg geht. Ein Wegbegleiter, dem es gelingt, feinfühlig und ruhig, den Menschen auch in schweren Zeiten Gott sichtbar werden zu lassen.“

Der Gottesdienst machte auch noch einmal deutlich, dass es bei der Krankenhaus-Seelsorge nicht allein um die Patienten geht, sondern auch um die Mitarbeitenden. Schwierige Fälle und Schicksalsschläge von Patienten emotional begleiten und über das Erlebte mit einer außenstehenden Person zu sprechen, sind für viele in Pflege und Ärzteschaft wichtige Anker. So gehört es mittlerweile fest dazu, dass die Seelsorge im Kreiskrankenhaus Seminare für Mitarbeitende anbietet, um aus religiöser und ethischer Sicht Leben und Sterben zu thematisieren.

„Gerade in Zeiten des aktuellen Personalmangels und während der Corona-Pandemie ist die Krankenhaus-Seelsorge wichtiger denn je. Sie haben die Ressourcen den Patienten länger zuzuhören und Trost zu spenden. Ein Umstand, den die Pflegefachpersonen oft nicht mehr in diesem Umfang leisten können“, so Pflegedirektor Rayk Oemus.

„Mit Bernhard Deister verliert unser Haus einen engagierten und sehr wertgeschätzten Kollegen. Danke für Ihre langjährige Tätigkeit“, verabschiedet Geschäftsführerin Lina Bartruff den Pastoralreferenten. „Zugleich freue ich mich, dass wir mit Pfarrer Johannes Stauder einen Nachfolger haben, für den Seelsorge eine Herzensangelegenheit ist und der gemeinsam mit Steffi Beckmann den ökumenischen Weg weiter geht“, so Bartruff.

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