Mit heißem Dampf gegen die Keime
Aktuelles und Pressemitteilungen | 30.04.2021
Ein Einblick in die AEMP – die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte
KREIS BERGSTRASSE | April 2021 | Was bei einer Operation passiert, kann man sich ungefähr vorstellen: Ist der Patient narkotisiert, beginnen die ChirurgInnen zusammen mit ihrem Team zu operieren. Skalpelle, Klemmen, Pinzetten, Scheren, Schläuche oder Hammer kommen zum Einsatz. Ist die Operation beendet, wird der Patient in den Aufwachraum gebracht. Aber was passiert mit den ganzen OP-Instrumenten? Hier kommt die AEMP( kurz Sterilisation) zum Einsatz: Diese Abteilung sorgt dafür, dass sämtliche wiederverwendbare Medizinprodukte – egal ob benutzt oder nicht – nach einer OP gereinigt, desinfiziert und sterilisiert für die nächsten Operationen und Untersuchungen werden.
Dabei wird nichts dem Zufall überlassen, die Abläufe sind klar definiert und werden streng von den MitarbeiterInnen dokumentiert. In einem Aufbereitungszyklus durchlaufen die Medizinprodukte mehrere Schritte ihrer Aufbereitung.
Die unreine Seite
Alle Instrumente aus dem OP werden von den MitarbeiterInnen zunächst gesichtet und sortiert, Klemmen werden geöffnet, invasive Instrumentarien auseinandergebaut und Kabel entwickelt. Das gesamte Besteck wird einzeln auf kleine Reinigungswägen und Siebkörbchen sortiert und im sogenannten Reinigungsdesinfektionsgerät bei ca. 93°C über eine Stunde gereinigt und desinfiziert. Dank Digitalisierung weiß das Reinigungsgerät was es konkret reinigt, denn jedes OP-Instrument hat einen Barcode, der beim Aufladen auf die Wagen gescannt wird. So kann man den gesamten Kreislauf eines Instrumentes nachvollziehen und auch dokumentieren, wann welcher Patient mit welchem Produkt operiert wurde.
Die reine Seite
Ist der Spülgang beendet, erwarten MitarbeiterInnen die sauberen Instrumente auf der sogenannten reinen Seite. Jedes Gerät und Besteck wird von ihnen auf seine Sauberkeit und seine Funktion hin überprüft. Von jedem Produkt gibt es ein Foto, so dass die MitarbeiterInnen genau kontrollieren können, um welches Instrument es sich handelt und wo es hingehört; denn viele Instrumente sind Teil eines OP-Sets, die nach genauen Packlisten zusammengestellt und mit Vlies umwickelt werden. Bevor die Instrumente und Produkte die Sterilisation verlassen, müssen sie sich einer letzten Kontrolle unterziehen. Die MitarbeiterInnen schauen, ob die Verpackungen intakt sind und ob die Indikatoren, kleine Schildchen an den Containern, während der Sterilisation ihre Farbe gewechselt haben. Ein Zeichen dafür, dass die Entkeimung erfolgreich war. Erst dann erfolgt die Freigabe und die Medizinprodukte werden wieder dem OP und den einzelnen Stationen sowie Funktionsbereichen zugeführt.
Damit ist der Job der SterilsationsmitarbeiterInnen aber nicht getan. „Da sich die OP-Techniken ständig weiterentwickeln, müssen wir am Ball bleiben, uns fortbilden und die Instrumente auch live in Aktion im OP erleben“, erzählt Frau Denisov, die Leiterin der AEMP am Kreiskrankenhaus Bergstraße. Um den Job als Sterilisationsassistenz auszuüben, braucht es neuerdings eine dreijährige Ausbildung als „Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung“. „Wir in der Sterilisation tragen eine große Verantwortung, denn das gesamte OP Team und die Patienten verlassen sich darauf, dass die OP-Instrumente steril und intakt sind. Zu wissen, welches Produkt bei der OP für was verwendet wird und wie schnell sich Techniken wandeln, macht den Job so wahnsinnig spannend“, fasst Frau Denisov ihre Arbeit in der AEMP zusammen.
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