Starke Hilfe bei Wiederbelebungen
Aktuelles und Pressemitteilungen | 31.03.2021
Kreiskrankenhaus Bergstraße und Förderverein der Klinik finanzieren mechanische Reanimationshilfe für Einsatz im Schockraum // Gerät auch während Herzkatheteruntersuchungen einsetzbar
KREIS BERGSTRASSE | März 2021 | Neuerdings sind mechanische Reanimationshilfen auf allen Notarzteinsatzfahrzeugen im Kreis Bergstraße mit an Bord. Die medizinischen Geräte sind ein wichtiger Teil der Ausrüstung. Sie entlasten Notärzte und Sanitäter und helfen, Leben zu retten. Ein eben solches Gerät bekommt nun auch das Kreiskrankenhaus Bergstraße. Maßgeblich unterstützt wird die Anschaffung vom Förderverein „Freunde des Kreiskrankenhauses Bergstraße“. Es ist eine Spende von 5.000 Euro, die der Verein im Vorjahr von der Sparkasse Starkenburg entgegennehmen konnte und die jetzt an die Zentrale Notaufnahme der Kreisklinik weitergereicht wird, wie Dr. Ursula Hurst, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, berichtet. In der Gesamtsumme liegen die Anschaffungskosten für das Gerät im fünfstelligen Bereich.
Dr. Hurst, bis Anfang vergangenen Jahres Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe an der Kreisklinik und zugleich Leiterin des von ihr aufgebauten und der Fachabteilung angegliederten Brustzentrums Bergstraße, weiß sehr genau um die lebensrettenden und Helfer entlastenden Einsatzmöglichkeiten moderner Reanimationshilfen. Entsprechend hat sie sich für die Initiative zur Anschaffung des Geräts stark gemacht. Dr. Fabian Wagner, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme des zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Kreiskrankenhauses in Heppenheim, schätzt die Technik als Unterstützung des Teams in dem zur Notaufnahme gehörenden Schockraum. Kurz erklärt: Die Reanimationshilfe übernimmt bei Wiederbelebungen die Thoraxkompression (Herzdruckmassage).
Ein jeder kennt wohl die Bilder, bei denen Ersthelfer, Sanitäter, Ärzte oder Pflegekräfte Patienten bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand mit einer Herzdruckmassage wiederbelebten. Es ist das in kontinuierlichem Rhythmus massive Drücken des Brustkorbs nach unten, das wieder Blut aus dem Herz in die Organe pumpen und damit den Patienten zurück ins Leben holen soll. Ein Vorgehen, das für Helfer enorm kräftezehrend ist, das aber, um Erfolg zu haben, nicht unterbrochen werden darf.
Unter bestimmten Umständen werde eine Reanimation sehr lange versucht, in Einzelfällen über eine Stunde, berichtet Dr. Wagner aus der Praxis. Schon aufgrund der starken körperlichen Anstrengung sei es angeraten, alle zwei Minuten die Helfer zu wechseln. Um im Schockraum das Personal zu entlasten und zugleich für andere wichtige Maßnahmen in der Akutsituation parat zu haben, ist die mechanische Reanimationshilfe eine Ergänzung des Notfallequipments. Noch gehört diese in Deutschland allerdings nicht zur Standardausstattung in Notaufnahmen. Dass das Bergsträßer Kreiskrankenhaus künftig auf ein solches Gerät zählen kann, freut Dr. Wagner, entsprechend schätzt er das Engagement des Fördervereins sowie der Klinikleitung für die Anschaffung.
Als zusätzlich großen Vorteil der mechanischen Reanimationshilfe sieht der Notfallmediziner die Möglichkeit, diese auch während Röntgenuntersuchungen einsetzen zu können. Was ein entscheidendes Plus gegenüber menschlichen Helfern bei Patienten mit der Diagnose Herzinfarkt ist. Hier wird nämlich zumeist ein Eingriff im Herzkatheterlabor notwendig, mit dem eine Röntgenuntersuchung einhergeht. Nicht zu unterschätzen an dieser Stelle: Die Mehrzahl der Fälle eines Herz-Kreislauf-Stillstands geht auf einen Herzinfarkt oder eine Herzrhythmusstörung zurück.
In der weiteren Behandlung von Patienten mit vorangegangenem Herz-Kreislauf-Stillstand hat das Kreiskrankenhaus zudem zentrale Bedeutung für die Region. An dem Haus ist ein Cardiac Arrest Center etabliert. Die Einrichtung ist darauf spezialisiert, Menschen zu versorgen, die erfolgreich wiederbelebt wurden oder die unter laufender Wiederbelebungsmaßnahme in die Klinik gebracht werden. Das im Vorjahr zertifizierte Zentrum folgt in seiner Ausrichtung und Arbeit den Vorgaben des Deutschen Rats für Wiederbelebung, kurz GRC (German Resuscitation Council). Somit greifen im Kreiskrankenhaus eine Vielzahl von vernetzten Leistungen einer Notfallmedizin der kurzen Wege. Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Universitätsklinikum. In komplexen Fällen ermöglicht dies den direkten und damit schnellen Zugang zu universitärer Medizin.
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DER FÖRDERVEREIN – UNKOMPLIZIERTE UNTERSTÜTZUNG
Der gemeinnützige Förderverein „Freunde des Kreiskrankenhauses Bergstraße“ begleitet seit vielen Jahren die Arbeit der Klinik im Südwesten Heppenheims. Vorsitzender ist Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach, stellvertretende Vorsitzende sind die Ärztin Dr. Ursula Hurst und der Jurist und Politiker Frank Sürmann. Ziel des Vereins ist es, die öffentliche Wahrnehmung der Einrichtung zu stärken und die Weiterentwicklung des Krankenhausstandortes zu unterstützen. Dazu gehören neben Veranstaltungen – die aktuell aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nicht auf der Agenda stehen können – die finanzielle Förderung an Stellen, wo die klassische Krankenhausfinanzierung nicht greift, der Komfort für Patienten und/oder Mitarbeiter aber verbessert werden kann, oder eben wie bei der Reanimationshilfe, wo es über Standards hinausgeht und eine Finanzspritze durchaus willkommen ist. Entsprechend freut sich der Verein sowohl über aktiv Mitarbeitende in seinen Reihen wie über Spenden, aktuell auch für die Reanimationshilfe. <<
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„FREUNDE DES KREISKRANKENHAUSES BERGSTRASSE“
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BIC: HELADEF1HEP
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