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Blick hinter die Türen des OP Saals bei der Veranstaltung "Gesunde Bergstraße"

Aktuelles und Pressemitteilungen | 06.02.2019

Blick hinter die Türen des OP-Saals Kreiskrankenhaus

Bergstraße eröffnet mit jüngster Veranstaltung der Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“ Einblicke in die Arbeit von Chirurgen und Anästhesisten //

KREIS BERGSTRASSE | Februar 2019 | Es sind interessante Einblicke, die Beobachter bekommen, wenn sich Türen zu OP-Sälen öffnen. Was in der Praxis natürlich nur schwer machbar ist, jedenfalls im Normalbetrieb eines Krankenhauses und für Publikum, ist in Vorträgen möglich. Aktuell ließen sich so zwei Chefärzte des Kreiskrankenhauses Bergstraße über die Schulter schauen, lenkten den Fokus auf ihre Fachbereiche, die Chirurgie und die Anästhesie, sprachen über das tägliche Wirken am Operationstisch und die Entwicklung ihrer Disziplinen. Professor Dr. Lutz Schneider, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Kreisklinik in Heppenheim, und PD Dr. Armin Kalenka, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, zeigten, dass Medizin durchaus locker präsentiert werden kann, ohne dass dabei der Tiefgang leidet. Es war die Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“ des Kreiskrankenhauses, die jetzt mit einem Abend im Kurfürstensaal des Kurmainzer Amtshofs in Heppenheim nach der Premiere und zwei Folgeveranstaltungen im Vorjahr ihre Fortsetzung nahm. Drei weitere Abende sind in diesem Jahr noch geplant.

Das Arbeiten am Kreiskrankenhaus Bergstraße ist interdisziplinär angelegt. Die Fachbereiche sind zwar organisatorisch abgegrenzt, im täglichen Betrieb aber rücken die Spezialisten fachübergreifend oft eng zusammen. Und das auf kurzen Wegen. Den Nutzen haben die Patienten. Wobei Professor Dr. Schneider einräumte, dass an kaum einer anderen Stelle der Schulterschluss so eng ist, wie zwischen Chirurgie und Anästhesie. Betitelt war der Abend mit „Der richtige Schnitt – moderne OP-Techniken und Anästhesie“. Professor Dr. Schneider zeigte auf, dass der Gewebeschnitt heutzutage bei einer Vielzahl chirurgischer Eingriffe, von der Blinddarmentfernung bis zur Tumoroperation, sehr klein sein kann. Minimalinvasives Operieren, der Operateur führt hierbei das Instrumentarium durch einen wenige Zentimeter großen Schnitt an die zu behandelnde Stelle, eine Minikamera überträgt Orientierung gebende Bilder aus dem Körper auf einen Monitor, ist in der Chirurgie am Kreiskrankenhaus an der Tagesordnung. Hochmoderne Gerätetechnologie und die breit wie tief angelegte Expertise im OP-Team machen dies möglich.

Nicht minder modern ist die Technologie, derer sich die Anästhesie der Gegenwart bedient. Die kann so für eine auf jeden Patienten und jede Situation individuell abgestimmte Narkose sorgen. Was in Folge größtmögliche Sicherheit gibt. Wobei der Anästhesist in jedem Moment des Eingriffs gegenwärtig ist, den Blick auf die Monitore wie auf den Patienten gereichtet, wie Dr. Kalenka erklärte. Zugleich räumte er mit dem Mythos auf, Anästhesisten seien keine Ärzte. Sie sind es. Sie sind lange ausgebildete Spezialisten. Beispiel Dr. Kalenka, seine Biografie weist sechs Jahre humanmedizinisches Studium, dann fünf Jahre Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie inklusive mehrjähriger Zusatzausbildung in der Intensivmedizin aus.

Die Arbeit in den Operationssälen verglich Dr. Kalenka mit dem Bergsteigen. Sie fordert beste Vorbereitung, größte Konzentration und eine optimale Ausrüstung. Dabei weiß der erfahrene Anästhesist, dass Patienten noch immer weitaus mehr Angst vor der Narkose wie vor dem eigentlichen Eingriff haben. Natürlich blieben, wie überall im Leben, Restrisiken. Die aber ordnete Dr. Kalenka mit einem anschaulichen Vergleich ein: „Anästhesie ist heute weniger gefährlich wie Eisenbahn- oder Straßenbahnfahren“. Zu verdanken ist dies der Entwicklung in Wissenschaft und Medizintechnik und einem engmaschigen Sicherheitsnetz. Ähnlich wie in der Luftfahrt sind Vorgaben und Checklisten so angelegt, dass umfassende Sicherung die Arbeit des Anästhesisten bestimmt. Dass dem in den Anfängen der Disziplin anders war, ist überliefert. Gleiches gilt für die Chirurgie. Wo es einst rustikal zuging, ist heute filigranes Arbeiten angesagt. Dabei machte Professor Dr. Scheider deutlich, dass auch im Zeitalter einer technisierten Medizin der Arzt die Lufthoheit im OP hat. Seine Position ist deutlich: „Wir wollen nicht Chirurgie durch Technik, sondern Chirurgie mit Technik“, fasste er zusammen was dem Patienten bestmöglich hilft. Die Technik, so seine Standortbestimmung, habe mehr und mehr Unterstützung gebracht, und die Entwicklung gehe weiter. Roboterchirurgie, wie an einigen Stellen erprobt, sei allerdings Zukunftsmusik, ebenso der Gedanke, dass Nanopartikel, ins Blut gegeben, chirurgische Eingriffe ersetzen könnten.

Dass die Medizin der Gegenwart auch in der Wahrnehmung der Patienten einen enormen Leistungsstandard birgt, legten zwei Betroffene dar. Bei der Veranstaltung sprachen sie über ihr eigenes Erleben, Darmkrebs lautete die Diagnose in einen Fall, Leistenbruch im anderen. Beide wurden im Kreiskrankenhaus behandelt. Mit ihren persönlichen Erfahrungsberichten versuchten die Patientin und der Patient, Zuhörern Ängste zu nehmen. Auch das ist ein Ziel von „Gesunde Bergstraße“ - Medizin soll mit der Veranstaltung transparent werden, der Dialog mit Spezialisten soll gefördert und Schwellenängste sollen abgebaut werden.

WECHSELNDE THEMEN, WECHSELNDE EXPERTEN

Ihre Fortsetzung erlebt die Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“, in deren Veranstaltungen Vorträge, Interviews, Frage und Antwort sowie Erfahrungsberichte Betroffener zu einem interessanten Format zusammenfinden, über das Jahr hinweg. Themen, Referenten, Termine und Veranstaltungsorte im Überblick:

} „Der Rücken – eine Fehlkonstruktion?“, PD Dr. Peter Arnold, Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie am Kreiskrankenhaus Bergstraße, 11. April, Multimax Karl-Kübel-Schule Bensheim (Berliner Ring 34-38).

} „Wechseljahre – Auftakt für eine neue Lebensphase“, Dr. Ursula Hurst, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße, 4. Juni, Kurfürstensaal im Kurmainzer Amtshof Heppenheim (Amtsgasse 5).

} „Von der Kunst des Pillenschluckens – der Weg zur richtigen Medikation“, Professor Dr. Walter Haefeli, Ärztlicher Direktor Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, 24. Oktober, Multimax Karl-Kübel-Schule Bensheim (Berliner Ring 34-38).

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.30 Uhr und enden gegen 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das Kreiskrankenhaus im Internet:
www.kkh-bergstrasse.de

PARTNER DER VERANSTALTUNG

Die Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“ veranstaltet das Kreiskrankenhaus Bergstraße gemeinsam mit dem „Starkenburger Echo“, der in Heppenheim ansässigen Zeitung der Verlagsgruppe Rhein-Main (VRM). Echo-Redaktionsleiter Tim Maurer moderiert die Abende.

HISTORISCHES UMFELD, MODERNE MEDIZIN – im Kurfürstensaal des Kurmainzer Amtshofs in Heppenheim sprachen Professor Dr. Lutz Schneider (rechts) und PD Dr. Armin Kalenka im Rahmen der Reihe „Gesunde Bergstraße – Medizin auf den Punkt“ über die Chirurgie und die Anästhesie von heute. Die Spezialisten gaben Einblick in ihre Disziplinen und damit in die Arbeit in den Operationssälen am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim. Professor Dr. Schneider ist in dem zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Haus Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Kalenka leitet als Chefarzt die Anästhesie und Intensivmedizin. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße/Thomas J. Zelinger