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Aktionstag der Frauengesundheit am KKB

Aktuelles und Pressemitteilungen | 15.05.2019

Ein Nachmittag, der zum Reden ermuntert und der Mut macht

Aktionstag für Frauengesundheit der Frauenklinik und des Brustzentrums am Kreiskrankenhaus Bergstraße macht die „Last mit der Lust“ zum Thema und gibt eine Standortbestimmung der modernen Brustkrebsmedizin KREIS

BERGSTRASSE | Mai 2019 | „Es geht hier um sie. Es geht um ihr Leben“. Es ist Dr. Susanne Ditz gewesen, die beim jüngsten Aktionstag für Frauengesundheit in Heppenheim die Zuhörerinnen ermunterte, die Initiative zu ergreifen, zu sprechen, Wünsche aber auch Ängste zu formulieren. Ihr Thema: „Die Last mit der Lust – Sexualität und Krebs“. Die Aufforderung, die eigene Befindlichkeit zu thematisieren, gegenüber Partnern, gegenüber Ärzten, hätte so auch als Gesamtüberschrift über der Veranstaltung am Kreiskrankenhaus Bergstraße stehen können. Es war ein Nachmittag der Mut machte.

Mit dem Aktionstag, der mit wechselnden Themen jährlich eine Neuauflage findet und immer wieder großen Zuspruch erlebt, haben die Frauenklinik des Krankenhauses und das zugehörige Brustzentrum Bergstraße (bzb) ein Forum geschaffen, bei dem Brustkrebspatientinnen, Partner aber auch andere am Thema Interessierte zusammenfinden. Die Veranstaltung ist eine Einladung zum Dialog miteinander und mit Experten, bei dem über den neuesten Stand der Krebsmedizin informiert wird und Themen in die Öffentlichkeit geholt werden, die sonst gerne tabuisiert scheinen. Beispiel bei der aktuellen Neuauflage: Die Sexualität während und nach einer Krebstherapie.

Mit Einfühlungsvermögen, auch locker, unverkrampft, nahm sich Dr. Ditz der Thematik an. Als Psychoonkologin der Universitätsfrauenklinik Heidelberg ist sie immer wieder mit der Frage nach dem Umgang mit der Last mit der Lust konfrontiert. Sie hilft Krebspatientinnen ihre Situation und den eigenen Körper während und nach einer Krebstherapie zu verstehen. Dabei gilt eine klare Botschaft: Jede Art des Krebses kann die Sexualität beeinträchtigen. Die Ursachen können physisch wie psychisch sein. Frauen leiden unter Narben am Körper und auf der Seele. Schmerzen und Müdigkeit beeinträchtigen so manche Patientin, und mit Blick auf die seelische Balance weiß die Fachärztin: „Das körperliche Selbstbewusstsein ist erschüttert.“ Hinzu komme, dass in der Welt von heute vermeintliche Schönheitsideale immer weiter vorangetrieben werden. Entsprechend wichtig sei es, für das eigene Wohlergehen das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen zu festigen. Sprachlosigkeit sollte keinen Platz haben, das wurde im Vortrag immer wieder deutlich. Ebenso wichtig sei es, dies ein Ansinnen aus den Reihen der Zuhörerinnen, dass Gynäkologinnen und Gynäkologen aber und Selbsthilfegruppen Hilfestellung bekommen, um wiederum den Betroffenen helfend zur Seite stehen zu können.

Der Beitrag folgte einer Linie, die die Leiterin der Frauenklinik und des Brustzentrums, Dr. Ursula Hurst, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus, von Anfang an in ihrem Arbeiten in Heppenheim und auch mit dem Tag für Frauengesundheit verfolgt hat: Sie und ihr Team fördern die ganzheitliche Betrachtung und Begleitung der Patientinnen. Dabei ist es der erfahrenen Ärztin nicht minder wichtig, die Krebsmedizin transparent und für jeden verständlich darzustellen, den aktuellen Sachstand in der Behandlung zu kommunizieren. Auch hierzu bietet der Aktionstag die Plattform. Diesmal war es Dr. Tanja Lahaye, Leiterin einer hämatologisch-onkologischen Schwerpunktpraxis in Heppenheim, die neue Substanzen in der Krebstherapie vorstellte, deren Wirkungen erklärte und darstellte, dass die Verträglichkeit von Medikamente stetig zunimmt - was positiven Einfluss auf die Lebensqualität der in Behandlung befindlichen Frauen hat. Einen gleichfalls interessanten Einblick in die Krebsmedizin der Gegenwart gab Dr. Martina Kirchner, Diplombiologin in der Universitätspathologie Heidelberg. Sie rückte die Genexpressionsanalyse in den Focus. Diese lässt nach einem Burstkrebseingriff eine Prognose des Rückfallrisikos zu und unterstützt so eine auf die Belange der Patientin individuell abgestimmt Behandlung. Eines der Ziele: Bei Patientinnen, bei denen dies möglich ist, auf eine Chemotherapie verzichten zu können.

Mit den drei Referentinnen war der Tag der Frauengesundheit zugleich Ausdruck des von Dr. Hurst gepflegten intensiven Schulterschlusses der Frauenklinik und des Brustzentrums in Heppenheim sowohl mit dem Universitätsklinikum Heidelberg, unter dessen Dach das Kreiskrankenhaus angesiedelt ist, wie auch mit den niedergelassenen Ärzten vor Ort. Im Interesse einer bestmöglichen Behandlung und kurzer Wege für die Patientinnen wird in einem engmaschigen Netzwerk gearbeitet. Und welche Unterstützungen es für Betroffene über die medizinische Therapie hinaus gibt, wurde am Tag der Frauengesundheit an Informationsständen dargestellt – was Ausdruck einer engen Zusammenarbeit vieler auf unterschiedlichsten Ebenen ist.

DAS KREISKRANKENHAUS IM INTERNET

www.kkh-bergstrasse.de

Dr. Ursula Hurst (links), Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße und Initiatorin des Aktionstags für Frauengesundheit, Dr. Tanja Lahaye, Leiterin einer hämatologisch-onkologischen Schwerpunktpraxis in Heppenheim, Referentin am Aktionstag für Frauengesundhei