Qualitätssiegel „Babyfreundlich“ – Kreiskrankenhaus Bergstraße erfüllt die Vorgaben der Initiative von WHO und UNICEF
Aktuelles und Pressemitteilungen | 30.09.2019
Zertifikat für Geburtsklinik steht für besondere Positionierung // Stillen bekommt zusätzlich Gewicht // Nachhaltige gesundheitliche Stärkung für Neugeborene und Förderung der Mutter-Kind-Bindung // Plus für Arbeitsplatz Geburtsklinik
KREIS BERGSTRASSE | September 2019 | Jetzt ist es offiziell: Das Kreiskrankenhaus Bergstraße darf sich „babyfreundliche Geburtsklinik“ nennen. Dem zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Haus in Heppenheim wird das entsprechende Qualitätssiegel verliehen. Nach einem umfassenden Audit erhält die Geburtsklinik die Zertifizierung, die streng an Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF ausgerichtet ist. Geprüft wurde die Klinik in einem mehrere Tage andauernden Audit von dem unabhängigen internationalen Zertifizierungsinstitut ClarCert.
Mit der Initiative „babyfreundliche Geburtsklinik“ rücken WHO und UNICEF vornehmlich das Thema Stillen in den Fokus. Ein Konzept, das von der Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus, Dr. Ursula Hurst, und dem Leitenden Oberarzt der Fachabteilung, Claas Kitschke, seit Jahren befürwortet wird. Der Weg zur Zertifizierung war somit naheliegend. Unterstützung fanden Dr. Hurst und Kitschke beim Team der Geburtshilfe. Hebammen, Pflegekräfte und Ärzte stehen hinter der Positionierung. Deren Kernbotschaft lässt sich auf einen prägnanten Nenner zusammenfassen, den Claas Kitschke im Zuge der Zertifizierung wie folgt formulierte: „Für Neugeborene gibt es nichts Gesünderes wie Muttermilch.“
Entsprechend gilt es, in der babyfreundlichen Geburtsklinik dies im Bewusstsein der Mitarbeiter zu verankern und die Botschaft jungen Müttern und Eltern zu vermitteln. Denn Fakt ist auch: Nicht immer ist Stillen einfach, manchmal sind physische oder psychische Schwellen zu überwinden. Und hin und wieder gilt es, einfach in einer pragmatisch ausgerichteten Welt zu überzeugen. Wobei es natürlich nicht die Muttermilch allein macht. Letztlich geht es um eine ganzheitliche Betrachtung. Still- und Laktationsberatung sind deshalb an der Geburtsklinik des Kreiskrankenhauses ausgebaut worden.
Es ist Grundsätzliches, begleitet von scheinbaren Kleinigkeiten, die Babyfreundlichkeit im Sinne von WHO und UNICEF ausmachen. Wie richtig gestillt wird, was bei Problemen zu tun ist, wie dies vermittelt wird, vieles gehört dazu, Theorie und Praxis. All diese galt es im Zuge des Zertifizierungsprozesses an die Mitarbeiter, hier größtenteils Mitarbeiterinnen, der Geburtsklinik zu kommunizieren und Hilfestellung zu geben, dass dies verinnerlicht wird und sich wie selbstverständlich im Arbeiten niederschlägt. Ziel war es, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Entsprechend standen Fort- und Weiterbildung und die Neuausrichtung von Abläufen im Vordergrund. Ein zeit- und kostenintensives Projekt. Die Mühen, da sind sich alle Beteiligten sicher, haben sich gelohnt. Nutznießer sind zweifelsohne die Babys, die durch das bewusste Hinführen und Unterstützen der Mütter beim Stillen in ihrer Entwicklung und körperlichen Widerstandsfähigkeit gestärkt werden.
Aber auch das Krankenhaus profitiert von der Neuausrichtung. Der Schulterschluss im Team wurde quer durch die Berufsgruppen und berufsgruppenübergreifend gefördert. Die Attraktivität der Geburtsklinik verzeichnet mit der Positionierung als babyfreundliche Geburtsklinik ein zusätzliches Plus, die Arbeitsplätze am Kreiskrankenhaus Bergstraße nahe an den Neugeborenen, nahe an den jungen Eltern haben weiter gewonnen, da sind sich die Beteiligten einig. Die Zertifizierung des Hauses fügt sich zum Konzept der modernen Geburtsklinik, bei dem schon im Vorjahr ein Meilenstein gesetzt wurde, als das Leistungsspektrum der Einrichtung um den hebammengeleiteten Kreißsaal erweitert wurde. Ein Angebot, das großen Anklang findet, weil es die Natürlichkeit der Geburt und die Sicherheit eines Krankenhauses zusammenbringt.
Die Zertifizierung als babyfreundliche Geburtsklinik im Sinne von WHO und UNICEF ist eine logische Fortsetzung des eingeschlagenen Weges. Wobei das benannte Stillen nur ein - wenn auch entscheidender - Teil des Gesamtkonzeptes ist. Nicht minder wird auch an anderen Stellen das Miteinander von Neugeborenem und Mutter gefördert. So bleiben beide nach der Geburt so lange wie möglich zusammen, Bonding ist hier der Ansatz, der gefördert wird. Chefärztin Dr. Hurst und Leitender Oberarzt Kitschke sehen sich durch Rückmeldungen aus dem Kreis werdender und junger Eltern in der Richtigkeit und Wichtigkeit der Weichenstellung bestätigt. Umfassend informiert werden Schwangere übrigens schon bei der Anmeldung zur Geburt. Umgesetzt wurde das Projekt „babyfreundliche Geburtsklinik“ unter Federführung von Claas Kitschke und der Stillbeauftragten des Kreiskrankenhauses, Anja Maul, in enger Zusammenarbeit mit Dr. Hurst.
HINTERGRUND I
Warum Stillen guttut
Für das Team um Chefärztin Dr. Ursula Hurst, Leitenden Oberarzt Claas Kitschke und Stillbeauftrage Anja Maul steht außer Frage, dass Stillen dem Baby guttut. Die Muttermilch stärkt vor allem Abwehrkräfte des Kindes, das Immunsystem und der körpereigene Schutz vor Allergien werden unterstützt. Zudem intensiviert das Stillen die Mutter-Kind-Bindung. Als babyfreundliche Geburtsklinik gibt das Kreiskrankenhaus Müttern Hilfestellung beim Stillen. Auch wird erklärt, wann Zufüttern aus medizinischen Gründen angeraten ist, was bei einer Erkrankung der Mutter getan werden kann. Auch werden Mütter, die nicht stillen können oder aus anderen Gründen davon Abstand nehmen, individuell beraten.
HINTERGRUND II
Unterstützung gleich zu Beginn
Es sind vor allem die Fort- und Weiterbildungen sowie die Zertifizierung, die das Projekt „babyfreundliche Geburtsklinik“ kostenintensiv machen. Das Kreiskrankenhaus Bergstraße hat hierzu finanzielle Unterstützung aus der Initiative „Echo hilft“ bekommen, die von den zur VRM (früher Verlagsgruppe Rhein-Main) gehörenden Zeitungen der Echo-Gruppe, vor Ort das Starkenburger Echo, getragen wird und die jährlich zu einer großen Spendenaktion aufrufen. Im Jahr 2017 kam so das Startkapital zusammen, sodass der Weg zur nun erfolgten Zertifizierung beschritten werden konnte.
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